Gedächtnis von Martin Burri | Ölgemälde
Gedächtnis von Martin Burri | Ölgemälde
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Das Ölgemälde “Gedächtnis” von Martin Burri stellt eine visuelle Untersuchung des Gedächtnisses dar. Der Titel impliziert, dass das Werk die verschiedenen Aspekte der Erinnerung thematisiert. Die Zweiteilung des Bildes repräsentiert die Dualität der Erinnerung: einerseits die lebendige, klare Erinnerung, andererseits die verblassenden oder veränderten Erinnerungen. Die kühlen Farbtöne und texturierten Oberflächen auf der linken Seite stehen für die veränderliche Natur des Gedächtnisses, während die wärmeren Farbtöne auf der rechten Seite die lebendigen und präsenten Erinnerungen symbolisieren. Die Verwendung von Ölfarben und die abstrakte Darstellungsweise betonen die emotionale und psychologische Wirkung des Themas auf den Betrachter.
Das Werk “Gedächtnis” fügt sich in die Tradition der abstrakten Kunst ein, die sich von der Darstellung erkennbarer Objekte löst und die visuelle Wirkung von Farben und Formen in den Vordergrund stellt. Die bewusste Trennung der Bildhälfte spiegelt die Auseinandersetzung mit der Dualität von Natur und Urbanität wider, ein wiederkehrendes Thema in der Kunstgeschichte. In der Zusammensetzung des Gemäldes wurden diverse Materialien verwendet, die die Thematik des Gedächtnisses und der Erinnerung weiter vertiefen. Getrocknete große Blätter und Blumensamen, die in Hartwachsöl konserviert wurden, verleihen dem Werk eine organische Dimension und betonen die Vergänglichkeit natürlicher Elemente. Holzleim dient dazu, die unterschiedlichen organischen Materialien fest im Bild zu verankern, was die Beständigkeit und die Anstrengung symbolisiert, Erinnerungen festzuhalten. Auf der rechten Seite des Gemäldes befindet sich ein Stück Papier mit Echtblattgold, das ebenfalls mit Hartwachsöl fixiert wurde. Dieses edle Material hebt die Kostbarkeit von Erinnerungen hervor und stellt einen Kontrast zur organischen Vergänglichkeit dar. Die Verwendung dieser Materialien im Gesamtkontext des Werkes unterstreicht die Komplexität des menschlichen Gedächtnisses, das zwischen dem Festhalten an und dem Loslassen von Erinnerungen oszilliert.
Burri lässt sich möglicherweise von Vija Celmins inspirieren, einer lettisch-amerikanischen Künstlerin, die für ihre Darstellung von Naturphänomenen mit verschiedenen Medien bekannt ist, darunter Fotografie und Materialien wie Graphit, Kohle, Ölfarbe und Harz. Celmins erforschte in ihrer Kunst das Zusammenspiel von Repräsentation und Realität, Erinnerung und Wahrnehmung.
Darüber hinaus erstrecken sich Burris kreative Einflüsse offenbar auf abstrakte Expressionisten wie Jackson Pollock, Willem de Kooning und Mark Rothko. Ihre Werke spiegelten oft die in ihrer Zeit vorherrschenden gesellschaftlichen und politischen Themen wider und umfassten Themen wie Krieg, Konsumismus, Globalisierung und Umweltbelange.
Für die Gestaltung des Unikats mit den Abmessungen 2X100x100x2cm wurden Ölfarben und weitere Medien (Blütensamen, getrocknete u. gemahlene Blätter u.a.) verwendet. (siehe auch Mixed Media Art) Das Maltuch aus reiner Baumwolle ist auf einen robusten Holzkeilrahmen aus Kiefernholz gespannt. Das Gemälde wird ohne Schattenfugenrahmen geliefert.