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Zoologischer Garten I von August Macke

Zoologischer Garten I von August Macke

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Über das Werk Zoologischer Garten I von  August Macke, 1914

Das Gemälde „Zoologischer Garten I“ von August Macke aus dem Jahr 1912 ist ein Beispiel des deutschen Expressionismus und zählt zu den bedeutungsvollsten Werken des Künstlers. Es ist 58,5 x 98 cm groß, in Öl auf Leinwand gemalt und auf der Rückseite mit „Macke, Bonn, Zoo“ signiert. Seit 1965 befindet es sich im Bestand der Städtischen Galerie im Lenbachhaus in München. Das Bild zeigt eine idyllische Szene in einem Zoo, in der die Grenzen zwischen Menschen, Tieren und Natur aufgelöst scheinen. Drei Männer in der damals modischen Kleidung der 1910er Jahre mit Hüten betrachten in der rechten Bildhälfte Kakadus in einem Gehege. Die Menschen wirken anonym und haben keine individuellen Gesichtszüge, während die Tiere, insbesondere die Papageien im Vordergrund, farblich hervorgehoben und detaillierter dargestellt sind. Diese Anordnung vermittelt eine Atmosphäre des friedlichen Zusammenlebens zwischen Menschen und Natur. Am rechten Bildrand beschnuppert ein Reh einen weiteren Mann mit steifem Hut, was die Harmonie der Szene unterstreicht. Zentral im Bild steht ein Baum, der vertikal die Komposition teilt und als Lebenssymbol gedeutet werden kann. Am Fuße dieses Baumes hat Macke flammenartige Formen eingefügt, die möglicherweise eine biblische Anspielung auf das „lodernde Flammenschwert“ im Garten Eden sind, welches den Baum des Lebens bewacht. Das Gemälde kann somit, als Darstellung eines modernen Paradieses interpretiert werden, in dem Mensch und Natur in Einklang leben. Mackes Bild zeigt deutliche Einflüsse des Blauen Reiters, insbesondere von Franz Marc, und spiegelt die künstlerischen Entwicklungen der damaligen Zeit wider. Seine intensive Beschäftigung mit den Werken von Robert Delaunay, die er während seiner Parisreisen kennengelernt hatte, sowie die kubistischen und farbenfrohen Elemente des Fauvismus von Henri Matisse, sind in der Komposition und Farbgebung erkennbar. Macke selbst schätzte das Gemälde sehr und sah es als eines seiner besten Werke an, wie er in einem Brief an seinen Mäzen Bernhard Koehler betonte. Das Gemälde „Zoologischer Garten I“ entstand nach mehreren Besuchen im Kölner Zoo, wo Macke die Familie Worringer kannte, die das Zoorestaurant betrieb und ihm erlaubte, dort zu arbeiten. Vor der endgültigen Fassung des Bildes fertigte Macke zahlreiche Skizzen und Studien an, die die blauen Papageien und die drei Herren bereits enthielten. Das Gemälde steht in engem Zusammenhang mit anderen Werken Mackes aus dieser Zeit, wie „Gartenrestaurant“ von 1912 im Kunstmuseum Bern und dem Triptychon „Großer Zoologischer Garten“ im Museum Ostwall in Dortmund. In der Kunstwelt wurde das Bild vielfach gewürdigt. Der Kunsthistoriker Gustav Vriesen nannte es ein „qualitativ besonders hochstehendes und für den Macke des Jahres 1912 charakteristisches Bild“. Janice McCullagh sah darin ein „modernes Paradies“, in dem der Mensch trotz seiner Gesichtslosigkeit einen Zustand innerer Ruhe und Harmonie ausstrahlt. Für Ernest W. Uthemann verkörpert das Gemälde eine „nahezu pantheistische Religiosität“, die sich in Mackes Schriften und Werken widerspiegelt. "Zoologischer Garten I" wurde mehrfach in bedeutenden Ausstellungen gezeigt, darunter 1913 im Ersten Deutschen Herbstsalon in Berlin und 1917 im Kunsthaus Zürich. Es bleibt bis heute ein Schlüsselwerk des Expressionismus und ein Symbol für Mackes Vision einer harmonischen, farbenfrohen Welt.

Bildquelle: Zoologischer Garten I  - August Macke

Über den Künstler: August Macke (1887-1914) war ein deutscher Maler und einer der bedeutendsten Vertreter des deutschen Expressionismus. Als Mitglied der Künstlergruppe „Der Blaue Reiter“ arbeitete Macke eng mit Künstlern wie Wassily Kandinsky und Franz Marc zusammen. Seine Werke zeichnen sich durch einen klaren, farbenfrohen Stil aus, der oft Szenen des täglichen Lebens darstellt. Macke war besonders daran interessiert, die Schönheit des Alltäglichen und die Harmonie zwischen Mensch und Natur darzustellen. Trotz seines frühen Todes im Ersten Weltkrieg hinterließ er ein beeindruckendes Werk, das die Kunstgeschichte nachhaltig prägte.

Textquelle: Wikipedia - August Macke

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